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+++Armutsforscher sehen dramatische Entwicklung+++
Steigende Preise drohen die Lage für viele Menschen zu verschärfen!
Rund 13 Millionen Menschen sind 2021 in Deutschland armutsgefährdet gewesen. Das sind 15,8 Prozent der Bundesbürger, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag als Ergebnis einer ersten Auswertung mitteilte.
Als von Armut bedroht gilt, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung hat – also wer als Alleinlebender vergangenes Jahr von weniger als 1251 Euro pro Monat und als Familie mit zwei Kindern von weniger als 2627 Euro monatlich lebt. Wegen der hohen Kosten für Lebensmittel, Strom und Heizung sei die Situation derzeit noch weitaus prekärer, warnen Experten.
„Die Dramatik, die wir im Augenblick haben, ist in den Zahlen nicht enthalten“, sagt die Darmstädter Sozialexpertin Anne Lenze. „Das trifft diejenigen am stärksten, die ohnehin schon wenig haben“, sagt die Professorin. Menschen mit geringen Einkommen gäben bereits einen Großteil für Wohnen und Lebensmittel aus. Sparen oder sich einschränken, etwa bei Restaurantbesuchen oder Reisen, sei für sie nicht möglich, denn dies könnten sie sich ohnehin nicht leisten. Da die Menschen auch meist in schlechter gedämmten Wohnungen lebten, würden sie von höheren Energiekosten voll erfasst.
Als Folge werde sich Armut erheblich verschärfen. Die höheren Preise seien bei der letzten Erhöhung der Hartz-IV-Regelsätze nicht berücksichtigt worden. Diese müssten in kürzeren Abständen angepasst werden, forderte Lenze.
Nach den Zahlen des Statistischen Bundesamts waren vergangenes Jahr eher Frauen (16,5 Prozent) als Männer (15,1 Prozent) armutsgefährdet.
Im Alter geht die Schere weiter auseinander: Ab 65 Jahren lebten 21 Prozent der Frauen unter dem Schwellenwert und 17,4 Prozent der Männer. Ursache seien geringere Rentenansprüche vieler Frauen wegen unterbrochener Erwerbstätigkeit – zum Beispiel wegen Kindererziehung.
Kinder mehr gefährdet
Mit 16,2 Prozent waren Kinder und Jugendliche überdurchschnittlich armutsgefährdet. Gleiches gilt für Alleinerziehende (26,6 Prozent) und Alleinlebende (26,8 Prozent). Ebenso kinderreiche Familien: Das Einkommen von 23,6 Prozent der Personen in Haushalten von zwei Erwachsenen mit drei und mehr Kindern erreichte die Schwelle nicht. Von den Arbeitslosen war mit 47 Prozent fast jeder zweite armutsgefährdet, von Personen im Ruhestand 19,3 Prozent.
„Die Tendenz geht dahin, dass wir in unserem reichen Land verstärkt mit Armut nicht als einem Randgruppenphänomen zu tun haben, sondern als einem Problem, das die untere Mitte erreicht hat“, stellt Armutsforscher Christoph Butterwegge fest.
(Quelle dpa 05.08.22)
Solange die Politik nicht an den Bedürfnissen der Menschen ausgerichtet wird, man die Familien, vor allem Alleinerziehende, nicht endlich aufhört auszubeuten, wird sich diese Tendenz weiter ausweiten und dafür sorgen, dass auch der Mittelstand wegbricht und es dann nur noch wenige Reiche und viele Arme gibt.
Wir drängen nicht umsonst seit Jahren darauf, die Politik komplett anders auszurichten.
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Ralf Piekenbrock
Generalsekretär
Familien-Partei Deutschlands
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